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Wie ich wurde, was ich bin

  1. 1972 erste eigene Kamera Mit dem Geschenk meines Großvaters Eduard zu meinem 9.Geburtstag. Eine Kamera, mit der ich meine Familie, meine Spielkameraden und meine wechselnden Wohnorte fotografisch festhielt.
  2. 1982 Abitur am OSGO in Kassel/ Oberzwehren und nun? Super Abitur gebaut, aber zu viele Interessen. Ich war immer wissbegierig, habe viel gelesen und hatte nie den einen Berufswunsch. Klar war nur, es sollte sich nicht gleich ein Studium anschließen, sondern ersteinmal eine Ausbildung. Doch Ausbildungsstellen waren rar, denn ich zähle zu den geburtenstarken Jahrgängen. Da ich gerne lese, wäre Buchhändlerin eine gute Option gewesen. Diese Ausbildungsstellen waren aber schon alle besetzt. In der Familie machten wir schon immer Musik, also lernte ich Musikalienhändlerin beim Bärenreiterverlag in Kassel. Während der auf zwei Jahre verkürzten Ausbildung durchlief ich viele Stationen auch im Verlag, was mir eine gute kaufmännische Ausbildung ermöglichte.
  3. 1984 Start Studium der Betriebswirtschaft in Marburg  Knappes Budget und ein super trockener Stoff, so hatte ich mir studieren eigentlich nicht vorgestellt. Duale Studiengänge gab es damals so gut wie gar nicht und im ersten Semester gingen mit mir noch 649 weitere an den Start. Kurzum, es machte keinen Spaß, ich sah keinen Sinn darin und so ließ ich es nach 4 Semestern wieder sein. Brauchte irgendetwas kreatives, praktisches mit Bezug zu Menschen. Ja, ich hätte auch Lehrerin oder Journalistin werden wollen. Doch es kam ganz anders.
  4. August 1985 in Borken/Hessen mit 22 Jahren  Start in die Selbstständigkeit mit einem Fotofachgeschäft mit angegliedertem Fotostudio. Und ja, jetzt konnte ich mich ausleben. Unabhängig von den Eltern, richtige eigene Wohnung und völlig selbstbestimmt. Die perfekte Kombination von kaufmännischem Tun und kreativer Gestaltung. Der Betrieb war ein Vollsortimenter. Alles von Kameras, Filmen, Zubehör über Rahmen, Pass-und Bewerbungsbilder bis hin zu Familien- uns Hochzeitsbildern wurde angeboten. Ein Minilab zur schnellen Verarbeitung von Kundenfilmen wurde angeschafft. Später um eine Laborantin und die Möglichkeit, die eigenen Portraitaufträge qualitativ hochwertig zu produzieren erweitert. Die erste Auszubildende begann auch kurz darauf, weitere fast 30 an der Zahl sollten folgen. So konnte ich doch auch Lehrerin sein.
  5. Dezember 1990 Übernahme eines bestehenden Fotostudios in Homberg/ Efze und im
  6. März 1991 Eröffnung einer weiteren Filiale in Bad Zwesten. Inzwischen standen 12 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste. Ein großes Geschäftshaus war in der Zwischenzeit das neue Domizil von Studio und Wohnung in Borken geworden. Dieses wurde ab 1987 umfassend saniert und umgebaut. Die Folge: totale Überarbeitung! Die Reißleine musste gezogen werden!
  7. 1997 Start des Meisterkurses im Fotografenhandwerk bei der HWK Kassel  Der Betrieb lief weiter und so machte ich meinen Meisterkurs so weit, wie es ging in Teilzeit. Das bedeutete: bis 18 Uhr im Studio, dann nach Kassel zur Schule. Meine Meisterstücke machte ich parallel zu den Prüfungsstücken der Azubis. 
  8. 1998 Endlich Meisterin im Fotografenhandwerk! Ich darf so richtig als Portraitfotografin durchstarten! Zu dieser Zeit gab es nämlich noch den Meisterzwang. Das Handwerk der Fotografie durfte man nur selbstständig ausüben, wenn man den Meistertitel erworben hatte. Diesen Meisterzwang gibt es heute übrigens nicht mehr. Ich bin aber froh über meine Ausbildung bei der Handwerkskammer. Denn in meinen Augen ist eine umfassende Ausbildung auch im kaufmännischen Bereich von unschätzbarem Wert für eine erfolgreiche und sichere Selbstständigkeit.
  9. 6.6.1998 Eröffnung meines Fotostudios in Bad Arolsen  Nach der Trennung von meinem Partner erfolgte nun der Neustart bei Null. Das gewohnte Fundament war weg, ein komplett neuer Markt musste erschlossen werden. Mich kannte ja noch niemand und auch ich kannte noch niemanden in diesem kleinen Barockstädtchen. Ich war mir aber sicher, dass sich das in diesem doch überschaubaren Markt schnell ändern würde. In nur innerhalb von knapp drei Wochen war die Renovierung, der Bau der Ladeneinrichtung, der Kauf der Ausrüstung und des Lagerbestandes, die Werbung etc. gewuppt. Etwas, worauf ich heute noch stolz bin. Und auch in Punkto Ausbildung ging es weiter. Meine erste Auszubildende Olga startete mit ihrer Ausbildung im August.  Sie ist übrigens der Fotografie bis heute treu geblieben, führt erfolgreich ihr eigenes Studio. 
  10. April 2011 Umzug und Eröffnung in der Beletage der Jugendstilvilla  nach einer kurzen Zwischenstation am alten Zimmermannsplatz jetzt Räumlichkeiten, die ganz meinem (Foto)- Stil entsprechend gestaltet sind. Ganz zum Wohlfühlen und kreativ austoben.
  11. das war der chronologische Ablauf meines Weges zur Fotografin für Frauen im besten Alter. Doch was sind eigentlich meine Gründe? 
  12. Im Laufe der Jahrzehnte, die ich als Menschenfotografin/ Portraitfotografin lebe und arbeite, habe ich mich natürlich auch verändert. Früher war ich stolz, wenn ich 300 Leute auf einem Gruppenbild dazu gebracht habe, in die Kamera zu lachen und man sie nachher alle auf dem Foto gesehen hat. Ich habe Kinder fotografiert, weil ich echte fröhliche Kinderbilder für die Eltern und Großeltern mache wollte. Hochzeiten haben meine Wochenenden in der Saison ausgefüllt und mit vielen Paaren habe ich auch heute noch Kontakt. Abibälle und Familienaufnahmen gehörten wie selbstverständlich dazu. Dann kam die Zeit der Pandemie. Kein Business mehr as usual. Plötzlich stand (fast) alles still. Da kommt man zum Nachdenken. Worin liegt meine Stärke? Ja klar, ich gebe nie auf. Und – Fotografie ist Leben. Sie lässt sich nicht von mir getrennt betrachten. Ich bin ü50, bin eine Frau und schon immer an den Themen des Menschseins interessiert. Und ich möchte mit den Portraits bei und für meine Kundinnen etwas bewegen. Schlussfolgerung: ich bin die Fotografin für Frauen im besten Alter!     

that`s me

Der nächste Artikel hier in meinem Blog wird ab dem 7.Juni 2022 an dieser Stelle verlinkt. Gespannt auf das Thema? Dann verfolge die Hinweise auf meinen social media Kanälen Facebook und Instagram!

die Spielkameraden 1974 eines meiner ersten Gruppenbilder

Eröffnung in Bad Arolsen 1998

Olga und ich Photokina